Leichtbauprodukte aus nachwachsenden Rohmaterialien gelten als nachhaltig. Fraunhofer WKI arbeitet an entsprechenden Werkstoffen – unter besonderer Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit.
Das Fraunhofer-Institut für Holzforschung (WKI) will die Abhängigkeit von fossilen und anderen endlichen Rohstoffen vermindern. Dafür entwickelt die Einrichtung verschiedene Leichtbauwerkstoffe auf Basis nachwachsender Rohmaterialien. Im Fokus sind neben Holz auch Hanf und Flachs sowie die Kombination von Naturfasern mit biobasierten Kunststoffen oder Metallen.
Zu den geplanten Leichtbauwerkstoffen zählt ein ausschließlich auf dem Holzbestandteil Lignin basierenden Schaum, der zunächst zu Pkw-Stoßfängern verarbeitet wird, aber auch in anderen Anwendungen petrochemische Schaummaterialien ersetzen soll – zum Beispiel bei Verpackungen, Dämmstoffen oder als Kernmaterial in Windkraft-Rotorblättern.
Windradturm aus Holz
Stichwort Windkraft: Im schwedischen Göteborg hat Fraunhofer WKI die Klebungen des ersten Holzturms für kommerzielle Windkraftanlagen begleitet. Im Vergleich zu konventionellen Anlagen aus Beton oder Stahl ermöglicht die Holzbauweise CO2-Einsparungen von bis zu 90 Prozent. Dazu hat Holz auf das Eigengewicht bezogen eine höhere spezifische Festigkeit als Stahl.
Auch der Themenkomplex Kreislaufwirtschaft ist wesentlicher Bestanteil der aktuellen Bestrebungen von Fraunhofer WKI. Im Projekt Holztafel 2.0 ist das Institut an der Entwicklung von leichten Fertigbau-Holztafeln beteiligt, die sich deutlich einfacher als bisher sortenrein recyclen lassen sollen. Außerdem erarbeitet Fraunhofer WKI eine interdisziplinäre Methode zur Konzeption marktfähiger Produkte aus Faserverbundkunststoffen.