In der Fertigungsbranche ist das Thema generative künstliche Intelligenz angekommen, in industriellen Prozessen etabliert ist die Technologie bislang laut McKinsey aber kaum.
Seit ChatGPT im November 2022 online gegangen ist, haben knapp 80 % der großen Unternehmen im Fertigungsumfeld damit begonnen, generative künstliche Intelligenz (GenAI) einzusetzen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey unter 150 Führungskräften aus Unternehmen mit einem Umsatz von über 1 Milliarde US-Dollar.
Bei den meisten der befragten Unternehmen steckt die Anwendung der Technologie allerdings noch in einem sehr frühen Stadium. Bislang haben nur 3 % der Unternehmen mindestens eine Anwendung von GenAI in einer industriellen Fertigung in Breite eingesetzt. 24 % der Unternehmen haben erste Pilotprojekte auf den Weg gebracht. 63 % experimentieren noch oder haben gar keine GenAI-Anwendungen gestartet.
Wert von GenAI oft noch nicht quantifizierbar
"Wir sehen, dass fast alle Unternehmen überlegen, wie sie GenAI wertstiftend in ihre Betriebsabläufe integrieren können", sagt Nicolai Müller, Senior Partner im Düsseldorfer Büro von McKinsey. "Allerdings haben wenige Unternehmen bereits einen übergreifenden Plan – was vor allem daran liegt, dass sie bislang den Wert von GenAI für ihr Geschäft noch nicht quantifizieren können."
68 % der befragten Unternehmen fallen in diese Kategorie, während 23 % den möglichen Mehrwert unternehmensweit analysiert haben. 9 % haben den Wert für einzelne Unternehmensbereiche quantifiziert. Als wesentliche Gründe für eine zurückhaltende Nutzung nennen Unternehmen die fehlende Reife von GenAI-Anwendungen (25 %), Unsicherheit in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter:innen (19 %) sowie eine fehlende Roadmap mit unklarem Kosten-Nutzen-Verhältnis (17 %).