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06.12.2023 | Ladeinfrastruktur | Interview | Online-Artikel

"Über Laden wird man sich nicht groß den Kopf zerbrechen"

verfasst von: Christiane Köllner

3:30 Min. Lesedauer

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Monta bietet eine Lade-Softwareplattform an, die sowohl das Laden für Endnutzer als auch für Flottenbetreiber vereinfachen soll. Stefan Schauer-Burkart erläutert im Interview, wie das Unternehmen alle Ladeszenarien abdecken will. 

springerprofessional.de: Das dänische Softwareunternehmen für Ladestationen Monta bietet eine Lade-Softwareplattform an, die sowohl für Privatpersonen als auch Unternehmen und Organisationen geeignet ist. Wie unterscheidet sich die Plattform von anderen Anbietern?

Schauer-Burkart: Wir legen bei Monta unseren Fokus sehr stark auf das Nutzererlebnis beziehungsweise die User Journey. Wir verstehen uns als Tech-First-Unternehmen und sehen im Einsatz der neuesten und besten Technologien eine Chance, vielversprechende Produkte für unsere Kunden zu entwerfen. Laden und alles darum herum ist für viele neu und komplex – es gibt ständig Entwicklungen und Veränderungen im Markt. Genau die gilt es möglichst einfach an die Nutzer zu bringen. Mit diesem Ansatz haben wir es geschafft, ein Produkt zu entwickeln, das den Anforderungen der verschiedensten Stakeholder im Markt gerecht wird. Nutzer können mit der Monta-Software ihre eigene Wallbox zuhause betreiben, Ladestationsbetreiber hingegen können damit auch mehrere tausend Ladepunkte betreiben.

Wie deckt die Lösung alle Ladeszenarien ab?

Eines der Geheimrezepte liegt in der Produktarchitektur. Wir haben ein System entworfen, mit dem wir neue Lade- und Abrechnungsprozesse sehr flexibel abbilden können. Diese Flexibilität erlaubt es uns, auf ständig ändernde Kundenbedürfnisse, Anwendungsfälle und regulatorische Rahmenbedingungen rasch zu reagieren. Wir stehen außerdem im permanenten Austausch mit unseren Kunden, um aus den Problemen und Möglichkeiten, die sie sehen, neue Funktionen zu entwickeln. Unser User-Research-Team sieht sich regelmäßig neue Marktentwicklungen an und reagiert darauf.

Monta wurde 2020 in Dänemark gegründet, seit 2021 ist die Firma in Deutschland aktiv. Auf welchen Abdeckungsgrad im öffentlichen Bereich kommt Monta in Europa und Deutschland?

Wir bieten unseren 200.000 App-Nutzer als EMSP Zugriff zu über 500.000 Ladepunkten in Europa, über 100.000 davon alleine in Deutschland.

Was sind Montas größte Herausforderungen als Softwareanbieter?

Wir sehen die größte Herausforderung darin, dass wir uns in einem Ökosystem aus vielen verschiedenen Playern bewegen und dadurch nicht alles so schnell und auf unsere Art umsetzen können, wie wir es gerne hätten. Besonders im Roaming sind wir auf einen engen Austausch mit Betreibern angewiesen. Wir können zwar unser eigenes Produkt optimieren, an den gemeinsamen Schnittstellen stoßen wir aber immer wieder an Grenzen. Hier sind wir auf eine enge Abstimmung mit anderen Betreibern angewiesen. Zum anderen sind die eingesetzten Technologien und Standards auch noch relativ jung und entwickeln sich auch ständig weiter. Hier gibt es noch großes Potenzial, um wirklich allen Nutzern das bestmögliche Ladeerlebnis zu ermöglichen.

Monta ist bereits Partner von Unternehmen mit Pkw-Fuhrparks. Plant Monta im Hinblick auf Flottenlösungen sich auch im Nutzfahrzeug-Bereich zu etablieren?

Der Ladevorgang bei einem Nutzfahrzeug ist im Endeffekt gleich wie jener eines Pkws. Dennoch identifizieren wir spezielle Kundenanforderungen in diesem Segment, die es zu beachten gilt. Zum Beispiel stehen Flotten im Logistik-Bereich vor der Herausforderung, ihre Routenplanung mit dem Lademanagement zu integrieren, um die Ladevorgänge entsprechend zu priorisieren. Funktionen wie Autocharge machen es dem Fahrer noch viel einfacher Ladevorgänge im Depot zu starten, indem das Fahrzeug direkt am Ladepunkt eingesteckt wird, das System kann dem Fahrzeug automatisch das richtige Ladeprofil zuweisen, ohne das eine manuelle Interaktion mit dem Fahrer nötig ist. Wir sehen uns diese Anwendungsfälle im Detail mit unseren Kunden an, um diese bestmöglich zu unterstützen. 

Monta geht davon aus, dass das Solarladen relevanter wird. Warum, und wie sieht das Laden der Zukunft aus?

Das hat wirtschaftliche und ökologische Gründe. Einerseits sind E-Autos natürlich noch umweltfreundlicher, wenn sie mit Strom aus regenerativen Quellen geladen werden. Gleichzeitig profitieren Fahrer davon, wenn sie ihre Fahrzeuge mit selbst produziertem Strom laden können, weil dadurch die Kosten sinken. Eine Solaranlage ist in der Anschaffung meist teuer – genau deswegen sollte man ihre Wirtschaftlichkeit mitdenken. Das eigene Auto zuhause zu laden ist eine ideale Ergänzung zum Haushaltsbezug, um die Amortisierung des Solarsystems zu verbessern. Zukünftig werden Mobilität und Energie noch enger miteinander verschmelzen und das Laden wird etwas sein, worüber man sich nicht groß den Kopf zerbrechen muss – es funktioniert einfach, ganz nebenbei. 

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