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Open Access 2023 | Open Access | Buch

Buchtitelbild

Risiko im Wandel

Herausforderung für die Versicherungswirtschaft

herausgegeben von: Rolf Arnold, Marcel Berg, Oskar Goecke, Maria Heep-Altiner, Horst Müller-Peters

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Dieses Open-Access-Buch bietet einen umfassenden Überblick über Lösungsansätze, mit denen die Versicherungswirtschaft den wesentlichen Herausforderungen und Megatrends der heutigen Zeit begegnen kann. Es handelt sich also um eine umfangreiche Momentaufnahme der Auseinandersetzungen mit relevanten Forschungsfragen zu den Risiken im Bereich des Versicherungsgeschäfts. Dabei kommen die Sichtweisen von Juristen, Mathematikern, Wirtschaftswissenschaftlern, Sozialwissenschaftlern und Ingenieuren zum Ausdruck, um der Vielschichtigkeit der Thematik gerecht werden zu können. Die Besonderheit des geplanten Werkes liegt in der Breite an abgedeckten versicherungsspezifischen Themengebieten. Somit bietet der Band für verschiedene Zielgruppen aus Praxis, Wissenschaft und Politik Antworten auf bedeutende aktuelle Fragestellungen. Die einzelnen Beiträge sind dabei in vier Themengebiete geordnet. Das Themengebiet „RISIKO IM WANDEL“ beschäftigt sich mit vielen Themen, welche in den kommenden Jahren Gegenstand der politischen und gesellschaftlichen Debatte sein werden. Dazu gehört der Klimawandel, die Zukunft der Pflegeversicherung oder der Betrieblichen Altersversorgung. Die ökono-mischen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie werden ebenso thematisiert. Im Bereich „RISIKEN KALKULIEREN UND MANAGEN“ widmen sich die Beiträge den Grenzen der Versicherbarkeit und einer veränderten Sichtweise auf das Sicherheitsversprechen der Versicherungswirtschaft. Zudem wird diskutiert, wie Cyber-Kumulschäden von Erst- und Rückversicherern beherrscht werden können. RISIKO UND RECHT fokussiert auf juristische Aspekte zu Themen wie die Elementarschadenversicherung, die betriebliche Altersversorgung oder autonomes Fahren. Der vierte Abschnitt diskutiert die HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VERSICHERUNGSWIRTSCHAFT in den Bereichen Personal, Vertrieb, Führung, Steuerung und Change-Management. Der Sammelband blickt in einem abschließenden Artikel mit einer humoristischen Sichtweise auf „DIE ARCHE NOAH AUS DER SICHT DER SEEKASKO“.

Dies ist ein Open-Access-Buch.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Open Access

24. Erratum zu: Risiko im Wandel
Rolf Arnold, Marcel Berg, Oskar Goecke, Maria Heep-Altiner, Horst Müller-Peters

Teil I

Frontmatter

Open Access

1. Vorab: Risiko im Wandel als Herausforderung für die Versicherungswirtschaft
Zusammenfassung
Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums des Institutes für Versicherungswesen der Technischen Hochschule Köln in 2021 haben die in Forschung und Lehre wirkenden Personen des Institutes mit Beiträgen zu den Themenbereichen Risiko (im Allgemeinen) und Versicherung (im Speziellen) zu einem Jubiläumsband „Risiko im Wandel. Herausforderung für die Versicherungswirtschaft“ beigetragen. Aufbau, Struktur und Themenbereiche dieses Bandes sind in dieser Übersicht dargestellt.
Rolf Arnold, Marcel Berg, Oskar Goecke, Maria Heep-Altiner, Horst Müller-Peters

Open Access

2. Risikowahrnehmung und Risikowirklichkeit
Zusammenfassung
Risiken sind in unserem Leben omnipräsent. Unsere subjektive Einschätzung von Risiken weicht aber erheblich und in systematischer Weise von den objektiv gegebenen Gefahrenlagen ab. Dies führt einerseits zu übertriebenen Ängsten und Sorgen, andererseits aber auch zu unterbliebener Absicherung und Risikovorsorge. In diesem Kapitel werden auf theoretischer und empirischer Basis typische Abweichungen dargestellt und erklärt − sei es im Verkehr, rund um das Eigentum, bei Elementarrisiken oder auch in Bezug auf Kriminalität, Krankheit oder Altern. Auf dieser Basis werden Empfehlungen für einen rationaleren Umgang − ob im privaten oder im beruflichen Kontext − mit dem Thema Risiko, Vorsorge und Versichern abgeleitet.
Horst Müller-Peters

Open Access

3. Risikowahrnehmung durch und nach Corona
Haben sich Verständnis und Wahrnehmung von Risiken verändert?
Zusammenfassung
Pandemien, Naturkatastrophen, Terroranschläge und andere Großschadenereignisse verändern die Risikowahrnehmung der Bevölkerung. Sie lassen die von ihnen ausgehenden Gefahrenpotenziale für die Öffentlichkeit sichtbar werden. Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den allgemein vorherrschenden Einflussfaktoren auf die Risikowahrnehmung und wie diese auf spezifische Großschadenereignisse − bspw. die Corona-Pandemie − übertragbar sind. Dabei zeigt sich, dass Experten und Expertinnen hinsichtlich potenzieller Risiken vorausschauender denken, während die Bevölkerung sich auf aktuelle Risiken konzentriert. Im Vergleich verschiedener Katastrophen wird deutlich, dass die Entwicklung der Angst vor ähnlichen Ereignissen nach dem Eintritt nur temporär ansteigt und anschließend nach durchschnittlich ca. drei Jahren wieder auf das Vorkrisenniveau abfällt. Die vorliegenden Daten lassen dies in ähnlicher Form auch für die Corona-Pandemie vermuten; aufgrund der sehr dynamischen Lage zum Zeitpunkt der Erstellung des Beitrags ist eine endgültige Bestätigung oder Widerlegung allerdings noch nicht möglich. Im Rahmen der Forschung wird zudem deutlich, dass nach einer Katastrophe Deutschland jeweils nur für das spezifisch eingetretene Risiko Vorsorgemaßnahmen ergreift, eine grundsätzliche Resilienz des Staates jedoch nicht zu beobachten ist.
Daniel Eichner, Christian Fritsch, Gina-Luisa Kothe, Sina Kühner, Yannik Remond, Jonas Warnke

Open Access

4. Volkswirtschaftliche Einordnung der Pandemieschäden
Zusammenfassung
Dieses Kapitel ordnet die volkswirtschaftlichen Schäden der Corona-Pandemie ein. Dabei werden zunächst die Wertschöpfungsverluste, die sich auf mehrere hunderte Milliarden Euro beziffern lassen, in der Systematik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung betrachtet. Obwohl die kurzfristigen Schäden wie Einkommens- oder Beschäftigungsverluste der Pandemie quantifiziert werden können, sind die langfristigen Auswirkungen auf das Wachstumspotenzial in Deutschland nur abzuschätzen. Der Ausbruch der Pandemie in 2020 wirkt im Vergleich zur Finanzkrise von 2009 wie ein exogener globaler Schock, der strukturelle Veränderungen in der Volkswirtschaft auslöst, ohne selbst dort verursacht zu sein. Die langfristigen ökonomischen Auswirkungen sind vor allem angebotsseitig und haben im Jahr 2021 bereits zu deutlichen Bremseffekten beim Wirtschaftswachstum geführt. Schon jetzt ist aber absehbar, dass „Narbeneffekte“ in der Ökonomie über die Pandemie hinaus entstanden sind.
Ergänzend dazu werden wichtige ökonomische und soziale Folgewirkungen wie Bildungsverluste, der Anstieg der Staatsquote oder der Verlust an Lebensjahren durch die Lockdown-Maßnahmen erörtert. Auch wenn genaue Abschätzungen dieser Effekte nur schwer möglich sind, werden diese post-Corona für eine umfassendere Einordnung der Pandemieschäden notwendig werden.
Abschließend werden die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Kohäsion überblicksartig aufgeführt, um den Blick über die rein messbaren volkswirtschaftlichen Größen hinaus zu öffnen. In diesem Zusammenhang werden verschiedene gesellschaftliche Erosionspotenziale hervorgehoben, wobei es sich hier nur um eine Momentaufnahme handelt.
Michael Hüther

Open Access

5. Risiko und Alterssicherung
Zusammenfassung
Angesichts der sich abzeichnenden demografischen Entwicklung in Deutschland ist die Sicherung der Altersversorgung gesamtgesellschaftlich, aber auch für jeden Einzelnen eine Herausforderung. Es wird untersucht, was die Grundvoraussetzung für eine Alterssicherung ist, sowie aus volkswirtschaftlicher Perspektive die Determinanten der Alterssicherung bestimmt. Hier stellt sich heraus, dass die demografische Entwicklung dabei ein wichtiger Faktor ist, aber nicht der entscheidende. Die Investitionen in den volkswirtschaftlichen Kapitalstock sind der Schlüssel der Alterssicherung! Den Kapitalmärkten fällt dabei eine Schlüsselrolle zu, da sie die Aufgabe haben, Sparer und Investoren zusammen zu führen. Dies führt direkt zur Frage nach dem Rendite-Risiko-Profilen langfristiger Sparverträge, denn auf den Kapitalmärkten werden vor allem Erwartungen und Risiken eingepreist. In einem Abschnitt zum intergenerationalen Risikoausgleich werden auch Perspektiven für die Weiterentwicklung der Lebensversicherung aufgezeigt. Hieraus können sich auch neue Impulse für die betriebliche Altersversorgung ergeben.
Oskar Goecke

Open Access

6. Absicherung von Pflegekostenrisiken im Spannungsfeld von Versicherungsprinzipien und Solidaritätsnormen
Zusammenfassung
Die gesetzliche Pflegeversicherung wurde 1995 für alle Bürger verpflichtend als Teilleistungsversicherung eingeführt. Die Versicherungspflicht war folgerichtig, um die Gesellschaft vor Freifahrerverhalten zu schützen. Allerdings hat die Ausgestaltung als Teilleistungsversicherung bei gleichzeitig unzureichender Dynamisierung der Versicherungsleistungen zu einem insbesondere im stationären Bereich immer höheren Eigenanteil der Pflegebedürftigen an den Pflegekosten geführt. Dieser Umstand ist seit einigen Jahren Gegenstand fortlaufender politischer Debatten und Reformbemühungen. Nach einem Problemaufriss wird die aktuelle Debatte eingeordnet und diskutiert, wie in einer alternden Gesellschaft eine absehbar weiter steigende Finanzierungslast aus den Pflegekostenrisiken auf die verschiedenen Akteure (Versicherung, Gesellschaft und Pflegebedürftige) verteilt werden soll. Hierbei spielen unterschiedliche Solidaritätsnormen eine entscheidende Rolle, um die unterschiedlichen Vorstellungen zur Fairness der Lastenverteilung zu verstehen.
Christine Arentz, Ines Läufer

Open Access

7. Klima- und Nachhaltigkeitsrisiken in der Versicherungswirtschaft
Zusammenfassung
Aufgrund der Studienlage muss der Klimawandel im Sinne einer durch den Menschen kausal bewirkten Erderwärmung als gegeben angesehen werden. Dabei sind diese Auswirkungen keineswegs homogen: Je nach Szenario sind verschiedene geografische Regionen, Bevölkerungsgruppen oder Industriezweige ganz unterschiedlich betroffen. Gerade im Bereich der Versicherungen ergeben sich hier große Risiken, aber durchaus auch vielfältige Chancen, wobei nach Auswertung verschiedener wissenschaftlicher Studien in Kombination mit geeigneten qualitativen Ansätzen eine erste Quantifizierung der Effekte vorgenommen werden kann. Dabei sind die Risiken des Klimawandels generell im größeren Kontext der Nachhaltigkeitsrisiken eingebettet, die neben sozialen Aspekten auch die Aspekte einer nachhaltigen Geschäftsführung umfassen.
Maria Heep-Altiner, Torsten Rohlfs, Marcel Berg, Jan-Philipp Schmidt

Teil II

Frontmatter

Open Access

7. Klima- und Nachhaltigkeitsrisiken in der Versicherungswirtschaft
Zusammenfassung
Aufgrund der Studienlage muss der Klimawandel im Sinne einer durch den Menschen kausal bewirkten Erderwärmung als gegeben angesehen werden. Dabei sind diese Auswirkungen keineswegs homogen: Je nach Szenario sind verschiedene geografische Regionen, Bevölkerungsgruppen oder Industriezweige ganz unterschiedlich betroffen. Gerade im Bereich der Versicherungen ergeben sich hier große Risiken, aber durchaus auch vielfältige Chancen, wobei nach Auswertung verschiedener wissenschaftlicher Studien in Kombination mit geeigneten qualitativen Ansätzen eine erste Quantifizierung der Effekte vorgenommen werden kann. Dabei sind die Risiken des Klimawandels generell im größeren Kontext der Nachhaltigkeitsrisiken eingebettet, die neben sozialen Aspekten auch die Aspekte einer nachhaltigen Geschäftsführung umfassen.
Maria Heep-Altiner, Torsten Rohlfs, Marcel Berg, Jan-Philipp Schmidt

Open Access

8. Grenzen der Versicherbarkeit
Implikationen für Risikomanagement, Vorsorge und Versichern
Zusammenfassung
Die Corona-Pandemie hat auch die Versicherungswirtschaft unvorbereitet getroffen. Dabei hat sich gezeigt, dass konventionelle Versicherungen nicht geeignet sind, Extremrisiken wie die Pandemie zu versichern.
Es existieren jedoch bereits Versicherungskonzepte, welche andere Extremrisiken abdecken. Es kann grundsätzlich zwischen vollständig staatlich organisierten Konzepten, Public-Private-Partnerships (PPP) und rein privatwirtschaftlich organisierten Konzepten unterschieden werden. Nach sorgfältiger Analyse erscheint hier das PPP-3-Layer-Modell, das sich durch die Kombination aus staatlichem und privatwirtschaftlichem Risikotransfer auszeichnet, als bestes Versicherungskonzept, um die Schäden durch eine Pandemie zu versichern.
Jonas Arenz, Max Bierwirth, Robin Schüssler, Ken Tribull-Potapczuk, Benedikt Weis, Erik Winkler

Open Access

9. Sicherheitsversprechen im Wandel
Risikominderung bei Fahranfängern durch präventive Produkte
Zusammenfassung
Sicherheit ist eine zentrale Grundlage für Freiheit, Lebensqualität und Wohlstand in einer modernen Gesellschaft. Als vielschichtiges Alltagsphänomen erfährt der Sicherheitsbegriff eine kontinuierliche Erweiterung, die durch soziale, wirtschaftliche und politische Veränderungen angetrieben wird. Daraus ergeben sich sowohl neue Herausforderungen als auch Potenziale für die deutsche Versicherungswirtschaft, deren zentrale gesellschaftliche Funktion aus der hoch entwickelten Kernkompetenz in der Risikoidentifikation, -bewertung und -übernahme resultiert.
Bislang verspricht das immaterielle Kernprodukt von Versicherungen eine in die Zukunft gerichtete Leistung, die erst im Anschluss an ein Schadenereignis fällig wird – was obendrein nur von einem Bruchteil der Versicherten erlebt wird. Durch den zielgerichteten Einsatz neuer Technologien bietet sich für die Assekuranz jedoch die Chance, ihre Rolle von „Verstehen und Schützen“ hin zu „Vorhersagen und Verhindern“ weiterzuentwickeln. Diese Entwicklung wird als Anlass genommen, das traditionelle Leistungsversprechen am Beispiel der Sicherheit junger Fahrer kritisch zu hinterfragen. In aktuellen Studien der WHO zählen junge Autofahrer weltweit zu den am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Dies führt neben Produktivitätsverlusten und hohen medizinischen Kosten vor allem zu weitreichenden Belastungen im privaten Umfeld. In diesem Zusammenhang wird diskutiert, ob die Telematik-Versicherung als verhaltensbasiertes Produkt ein geeignetes Werkzeug für den antizipativen Umgang mit Risiken ist. Dadurch wird ein Beitrag zur Debatte rund um das Thema Sicherheit geleistet.
Tim Jannusch, Juliane Ressel, Michaele Völler

Open Access

10. Versicherungstechnische Risiken in der Berufsunfähigkeitsversicherung
Zusammenfassung
Erstmals nach mehr als zwei Jahrzehnten hat die Deutsche Aktuarvereinigung wieder die Veröffentlichung neuer Rechnungsgrundlagen für die Berufsunfähigkeitsversicherung angekündigt. Dies gibt Anlass, die Entwicklung der relevanten Wahrscheinlichkeiten in den vergangenen Jahrzehnten zu analysieren und insbesondere herauszuarbeiten, welche Einflussfaktoren die Veränderungen bestimmt haben. Mit Blick in die Zukunft können daraus insbesondere Informationen über das Änderungsrisiko gewonnen werden, dem die Rechnungsgrundlagen in dieser Lebensversicherungs-Teilsparte in besonderer Weise unterworfen sind.
Jürgen Strobel

Open Access

11. Cyber-Kumulrisiko
Zusammenfassung
Während die Frequenz und die finanziellen Auswirkungen von Cyber-Schäden immer größere Dimensionen annehmen, haben Versicherer das volle Ausmaß dieses Risikos noch nicht verstanden. Für die Versicherungsbranche nimmt der Aspekt des Kumulrisikos eine zentrale Rolle ein. Aus diesem Grund werden die Bedeutung und Besonderheiten des Cyber-Kumulrisikos erarbeitet und der Status quo gemäß der Diskussion in der Literatur sowie der Erfahrungen aus der Praxis analysiert. Abschließend werden die Grenzen der Versicherbarkeit von Cyber-Kumulrisiken diskutiert, wie auch Möglichkeiten des versicherungstechnischen Risikotransfers.
Frank Cremer, Stefan Materne

Open Access

12. Management von Komplexität am Beispiel von Covid-19
Zusammenfassung
Die Bekämpfung der Corona-Pandemie ist nicht nur kompliziert (das heißt in Teilen nur von Experten und Expertinnen verstehbar), sondern auch komplex (das heißt selbst von Experten und Expertinnen nur schwer prognostizierbar). In 2021 blieb die Corona-Pandemie mit den bis dahin bekannten Varianten in Deutschland unter anderem durch kontaktreduzierende Maßnahmen, die zusätzlich zu Basismaßnahmen (wie Masken oder AHA-L-Regeln) eingesetzt wurden, beherrschbar − auch bei einem steilen Anstieg der Krankenhausbelegung, die die intensivmedizinische Versorgung gefährdete.
Dieses Kapitel kann natürlich im Kontext des sehr dynamischen Pandemiegeschehens (mit immer neuen Virusmutationen wie etwa der Omikron-Variante) nur eine Momentaufnahme darstellen.
Alexander Lechleuthner

Teil III

Frontmatter

Open Access

12. Management von Komplexität am Beispiel von Covid-19
Zusammenfassung
Die Bekämpfung der Corona-Pandemie ist nicht nur kompliziert (das heißt in Teilen nur von Experten und Expertinnen verstehbar), sondern auch komplex (das heißt selbst von Experten und Expertinnen nur schwer prognostizierbar). In 2021 blieb die Corona-Pandemie mit den bis dahin bekannten Varianten in Deutschland unter anderem durch kontaktreduzierende Maßnahmen, die zusätzlich zu Basismaßnahmen (wie Masken oder AHA-L-Regeln) eingesetzt wurden, beherrschbar − auch bei einem steilen Anstieg der Krankenhausbelegung, die die intensivmedizinische Versorgung gefährdete.
Dieses Kapitel kann natürlich im Kontext des sehr dynamischen Pandemiegeschehens (mit immer neuen Virusmutationen wie etwa der Omikron-Variante) nur eine Momentaufnahme darstellen.
Alexander Lechleuthner

Open Access

13. Hackerangriff auf ein autonom fahrendes Fahrzeug
Welche Rechtsfragen ergeben sich?
Zusammenfassung
Der stetige Fortschritt der Technologie führte im letzten Jahrzehnt zu einem verstärkten Fokus auf automatisierte Prozesse. Insbesondere die Automobilindustrie möchte die visionären Vorstellungen von selbstfahrenden Kraftfahrzeugen in den kommenden Jahren zur Realität werden lassen. Mit dem Wegfall der Fahrzeugführer versprechen die Autohersteller ihren Kundinnen und Kunden eine innovative und effiziente neue Mobilität. Hieraus entwickelt sich allerdings eine erhöhte Gefahr eines Cyberangriffes auf die Fahrzeugsoftware. Daraus resultiert eine Vielzahl an Rechtsfragen, falls beispielsweise externe Hacker die vollständige Kontrolle über die Fahrzeugsteuerung eines selbstfahrenden Kraftfahrzeuges erlangen konnten.
Karl Maier, Nicole Antonczyk, Robin Biskup, Leyla Dalir

Open Access

14. Klimaerwärmung und Elementarschadenversicherung
Zusammenfassung
Die Klimaerwärmung hat unmittelbare Bedeutung in der Elementarschadenversicherung. Diesem Versicherungszweig kommt eine immer größere Bedeutung zu. Gleichzeitig steigen die Probleme für den Versicherer, da bei der zwar langsam, aber stetig wachsenden Versicherungsdichte bei gleichzeitig höherer Schadeneintrittswahrscheinlichkeit die Schadenbelastungen mittelfristig sehr stark anwachsen werden. Dabei stellen sich gerade im Bereich der Elementarschadenversicherung − und dort insbesondere bei Überschwemmungsschäden − eine Fülle von Rechtsfragen. Zahlreiche Rechtsprobleme sind dabei höchstrichterlich noch nicht entschieden und beschäftigen Wissenschaft und Praxis. Bei Hochwasserkatastrophen wie beispielsweise im Ahrtal im Juli 2021 stellen sich auch rechtliche Überlegungen, ob eine Haftung des Staates für die Schäden in Betracht kommt. Auch wird die Frage nach Einführung einer Elementarschadenpflichtversicherung nach solchen verheerenden Naturkatastrophen immer wieder hochaktuell werden.
Dirk-Carsten Günther

Open Access

15. Versicherungsfinanzierte betriebliche Altersversorgung
Spannungsverhältnis zwischen arbeitsrechtlichem Grundverhältnis, versicherungsvertraglicher Umsetzung und dem Verschaffungsanspruch nach § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG
Zusammenfassung
Im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung ist strikt zwischen der Versorgungszusage des Arbeitgebers und einem daneben bestehenden Versicherungsvertrag zu differenzieren, den der Arbeitgeber zur Finanzierung der zugesagten Versorgungsverpflichtungen abgeschlossen hat. Maßgeblich für seine Verpflichtung zur Erfüllung der Versorgungszusagen und damit für den Umfang seiner Haftung ist ausschließlich der Inhalt der Versorgungszusage. Leistet der Versicherer weniger, dann muss der Arbeitgeber die entsprechende Differenz ausgleichen und den Mitarbeitern die arbeitsvertraglich zugesagte Leistung verschaffen. Vorher ist seine Leistungspflicht nicht erfüllt. Dies gilt auch dann, wenn der Versicherer nach seinen Vertragsbedingungen berechtigt ist, eine geringere als die vom Arbeitgeber zugesagte Leistung zu gewähren.
Uwe Langohr-Plato

Open Access

16. Steuerrecht und Versicherungswirtschaft − ein Risiko eigener Art
Zusammenfassung
Versicherungswirtschaft und Staat versuchen mit unterschiedlichen Mitteln und Ressourcen, Lebensrisiken abzusichern. Fiskalische Belastungen von Versicherungsunternehmen, Vertrieb und Versicherungsnehmern führen zu einer Einengung der privatwirtschaftlich organisierten Risikovorsorge. Besonderheiten der Versicherungsbranche aufgrund ihres in die Zukunft gerichteten Geschäftsmodells bedürfen einer steuerlichen Begleitung, die sich der gesellschaftlichen Funktion und des Geschäftsmodells der Versicherer bewusst ist.
Die jeweilige Sachbehandlung berührt ein gesellschaftliches Grundverständnis − nämlich entweder den Menschen eine vorausschauende Eigenvorsorge abzuverlangen und diese dann aber auch zu ermöglichen (ohne dass der Staat zusätzliche unverträgliche Lasten aufbürdet) − oder aber den Staat als permanenten „Retter in der Not“ anzusehen (der dann aber zuständig für alles und jedweden ist). Die Versicherungswirtschaft wird sich immer darum bemühen müssen, ihr privatwirtschaftliches Modell als überlegen und „gerechter“, aber gleichzeitig als die staatliche Absicherung entlastend zu verdeutlichen; die Schnittstelle zur Steuerbelastung wird hierbei jederzeit eine wichtige Rolle spielen.
Jochen Axer

Teil IV

Frontmatter

Open Access

16. Steuerrecht und Versicherungswirtschaft − ein Risiko eigener Art
Zusammenfassung
Versicherungswirtschaft und Staat versuchen mit unterschiedlichen Mitteln und Ressourcen, Lebensrisiken abzusichern. Fiskalische Belastungen von Versicherungsunternehmen, Vertrieb und Versicherungsnehmern führen zu einer Einengung der privatwirtschaftlich organisierten Risikovorsorge. Besonderheiten der Versicherungsbranche aufgrund ihres in die Zukunft gerichteten Geschäftsmodells bedürfen einer steuerlichen Begleitung, die sich der gesellschaftlichen Funktion und des Geschäftsmodells der Versicherer bewusst ist.
Die jeweilige Sachbehandlung berührt ein gesellschaftliches Grundverständnis − nämlich entweder den Menschen eine vorausschauende Eigenvorsorge abzuverlangen und diese dann aber auch zu ermöglichen (ohne dass der Staat zusätzliche unverträgliche Lasten aufbürdet) − oder aber den Staat als permanenten „Retter in der Not“ anzusehen (der dann aber zuständig für alles und jedweden ist). Die Versicherungswirtschaft wird sich immer darum bemühen müssen, ihr privatwirtschaftliches Modell als überlegen und „gerechter“, aber gleichzeitig als die staatliche Absicherung entlastend zu verdeutlichen; die Schnittstelle zur Steuerbelastung wird hierbei jederzeit eine wichtige Rolle spielen.
Jochen Axer

Open Access

17. Bisherige Kapitalmarktkrisen im 21. Jahrhundert
Auswirkungen auf die Bilanzierungen der Versicherer
Zusammenfassung
In einer Rückschau können für das 21. Jahrhundert bislang drei wesentliche Finanzkrisen identifiziert werden:
  • Das Platzen der Technologieblase im Jahr 2001 und die Folgen der Anschläge des 11. Septembers (9/11) im selben Jahr,
  • die Finanzmarktkrise des Jahres 2008 und die darauffolgende europäische Schuldenkrise sowie
  • die Reaktionen der Finanzmärkte auf die COVID-19 Pandemie im Jahr 2020.
Diese Ereignisse haben zu Änderungen im Bilanzrecht geführt und die Bilanzierungspraxis der Versicherungsunternehmen maßgeblich beeinflusst.
Hans-Peter Mehring

Open Access

18. Digitalisierung und Risikotransfer
Wie im Zuge der Digitalisierung neue Geschäftsmodelle entstehen
Zusammenfassung
Digitale Innovationen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells der Versicherung. Inzwischen erreichen diese Innovationen auch das Herzstück des Geschäftsmodells Versicherung, die Risikotragung und den Risikotransfer. Aus diesem Grund werden die Auslöser für diese Veränderungen analysiert und Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Bereichen vorgestellt, in denen InsurTech Start-ups neue Modelle der Risikotragung und des Risikotransfers entwickeln oder bekannte Modelle unter Einsatz digitaler Technologien neu interpretieren und ihnen so zu neuen Marktchancen verhelfen.
Torsten Oletzky

Open Access

19. Optimierung von Testprozessen und Anforderungsmanagement
Die Rolle der internationalen Standards ISTQB und IREB
Zusammenfassung
Die digitale Transformation bedingt nicht nur Veränderungen in den Produkten und Prozessen der Unternehmen, sondern auch in den dabei unterstützenden Informationstechnologien. In diesem Zusammenhang sollten vorhandene Optimierungspotenziale bei der Entwicklung und Einführung neuer Software ausgeschöpft werden. Hier können entsprechende Standards zu Verbesserungen von Aufgaben und Projekten in den Anforderungsphasen sowie beim Testen von Anwendungssystemen beitragen. Die in diesem Kontext bekanntesten Standards sind ISTQB und IREB (einschließlich ihrer Zertifizierungsschemata), mit denen Optimierungspotenziale in den Testprozessen und den Prozessen des Anforderungsmanagements realisiert werden können.
Bernd Schnur

Open Access

20. Führung ernst nehmen
Chancen und Risiken von Operationsbereichen in Versicherungsunternehmen
Zusammenfassung
Die Operationsbereiche von Versicherungsunternehmen sind für die Profitabilität der Unternehmen von zentraler Bedeutung. Zum einen werden dort die Leistungsversprechen erfüllt, die die Unternehmen an die Kundinnen und Kunden ausgesprochen haben, und zum anderen arbeiten dort viele Mitarbeiter. Diese hohe Bedeutung spiegelt sich allerdings nicht in dem Verhalten des Top Managements wider; dessen Fokus sind Themen wie Innovation und Digitalisierung. Sicherlich ist es so, dass in diesen Bereichen Maßnahmen ergriffen werden müssen, die die Effizienz erhöhen und die Kosten senken. Das ist aber zu kurz gedacht. Denn die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Operationsabteilungen ist ein zentraler Hebel, um die Leistungsfähigkeit dieser Bereiche und damit die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden zu erhöhen. Um die Motivation der dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen, ist es wichtig, Führung ernst zu nehmen, den Arbeitsdruck dort zu reduzieren und in adäquater Form Agilität und New Work umzusetzen.
Gabriele Zimmermann, Katharina Faßbender

Open Access

21. Personalrisikomanagement und der Beitrag des ivwKöln
Zusammenfassung
In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Risikomanagement der Unternehmen stehen insbesondere finanzielle und technische Risiken im Vordergrund. Personal als eine wesentliche Ressource für den unternehmerischen Erfolg und die mit Personal verbundenen Risiken sind dagegen weniger Gegenstand des wissenschaftlichen Diskurses. Im Talentmanagementansatz lassen sich wesentliche Ansätze eines Risikomanagementansatzes aufzeigen. Für das Talentmanagement eines Unternehmens sind dabei auch externe Kooperationspartner relevant. Das Institut für Versicherungswesen (ivwKöln) fördert seit 50 Jahren als Kooperationspartner der Versicherungsbranche das Talentmanagement der Unternehmen in der Versicherungsbranche. Dadurch werden Beiträge zum Management der Personalrisiken, insbesondere in Verbindung mit der Akquisition, der Bindung und der Motivation von Personal geleistet.
Rolf Arnold

Open Access

22. Risiken im Versicherungsvertrieb
Zusammenfassung
Der Versicherungsvertrieb umfasst aus regulatorischer Sicht neben den selbstständigen Versicherungsvermittlern auch viele Versicherungsbeschäftigte. Er gehört zu den operationellen Risiken eines Versicherers. Spezifische Vertriebsrisiken resultieren aus der Zusammenarbeit mit Vermittlern, aus den typischen Vergütungs- und Anreizgestaltungen sowie aus Beratung, Information, Betreuung und Schadenregulierung gegenüber den Kundinnen und Kunden. Vertriebsrisiken können vor allem durch organisatorische Maßnahmen gemindert und begrenzt werden.
Matthias Beenken

Open Access

23. Zum Schluss: Die Arche Noah aus Sicht der Seekaskoversicherung
Zusammenfassung
Risiko und Versicherungsbedarf sind durchaus keine neuen Fragestellungen. Daher wurde an dieser Stelle exemplarisch die Arche Noah als ein erstes Anwendungsbeispiel für die Seekaskoversicherung skizziert.
Lutz Reimers-Rawcliffe
Metadaten
Titel
Risiko im Wandel
herausgegeben von
Rolf Arnold
Marcel Berg
Oskar Goecke
Maria Heep-Altiner
Horst Müller-Peters
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-37071-8
Print ISBN
978-3-658-37070-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37071-8