Skip to main content
Erschienen in:
Buchtitelbild

2024 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Einleitung

verfasst von : Jochen Ziegenbalg

Erschienen in: Figurierte Zahlen

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Der einzigartige erkenntnistheoretische Charakter der Mathematik, in dessen Zentrum der mathematische Beweis steht, entwickelte sich, historisch gesehen, im Kulturkreis der griechischen Antike. Die Methode der „figurierten Zahlen“ setzte, auf der Mathematik der Babylonier aufbauend, etwa zur Zeit von Pythagoras von Samos (um ca. 600-500 v.Chr.) ein. Die Lehre der Pythagoreer von „Gerade und Ungerade“ lieferte Erkenntnisse bis hin zu den vollkommenen Zahlen. Der Neupythagoreer Nikomachos von Gerasa (ca. 60–120 n.Chr.) beschäftigte sich intensiv mit Dreiecks-, Vierecks- und Fünfeckszahlen. Geschicktes Legen von Punktmustern, oft auf der Basis der Verwendung von Winkelhaken („Gnomonen“), lieferte in unmittelbarer Weise nichttriviale Erkenntnisse. Auch große Mathematiker arbeiteten oft mit der Technik der figurierten Zahlen oder vergleichbarer Methoden. Von Carl Friedrich Gauß, einem der größten Mathematiker aller Zeiten, wird berichtet, dass er als junger Schüler die Aufgabe seines Lehrers, die Zahlen von 1 bis 100 zu addieren, löste, indem er die Zahlenreihen 1, 2, 3, ..., 100 zweimal untereinander aufschrieb; einmal in der natürlichen und einmal in der umgekehrten Reihenfolge. Er erkannte, dass jede der dadurch gegebenen 100  „Spaltensummen“ gleich 101 war, und ermittelte so in kürzester Zeit das Ergebnis. Diese Vorgehensweise lässt sich problemlos verallgemeinern und liefert in paradigmatischer Weise die Formel \( 1 + 2 + 3 + \ldots + n = n \cdot (n+1) / 2 \).

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 390 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Maschinenbau + Werkstoffe




 

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Der Begriff „figurierte Zahlen“ ist nicht normiert und wird unterschiedlich gebraucht. Im engeren Sinne wird er gelegentlich nur für die Polygonalzahlen (vgl. Kap. 4) verwendet. In diesem Buch wird der Begriff der figurierten Zahlen aber weiter gefasst. Er soll alle (in der Regel ganzzahligen) Zahlenfolgen umfassen, die sich aus gewissen, meist geometrischen Mustern oder Strukturen ergeben. In diesem Sinne sind z. B. auch die Fibonacci-Zahlen (Kap. 7) oder die Betrachtungen zur Phyllotaxis (Kap. 9) ergiebige Quellen für figurierte Zahlen (vgl. Gazalé 1999).
 
2
Jahreszahlen entsprechend dem McTutor History of Mathematics Archive.
 
3
Pythagoras ist eine legendenumwobene historische Gestalt; er soll u. a. den stark metaphysisch orientierten Geheimbund der Pythagoreer gegründet haben.
 
4
Wir werden dies im Folgenden auch kurz als „Methode des jungen Gauss“ bezeichnen.
 
5
Zum Begriff des Paradigmatischen vgl. Abschnitt 3.​3.​1.
 
6
Selbstgeschriebene Programme sind dabei besonders wertvoll.
 
7
Es gibt sehr leistungsfähige Computeralgebra Systeme durchaus auch im public domain bzw. open source Bereich.
 
8
Heuristik: Lehre von der Kunst bzw. den Techniken des Problemlösens.
 
9
Bertrand Russell, 1872–1970, englischer Philosoph, Mathematiker und Logiker.
 
10
Georg Cantor, 1845–1918, deutscher Mathematiker.
 
11
David Hilbert, 1862–1943, deutscher Mathematiker.
 
12
Die Gründungsmitglieder der Gruppe waren Henri Cartan, Claude Chevalley, Jean Delsarte, René de Possel, Jean Dieudonné und André Weil.
 
13
So lautete eine Formulierung von A. Kirsch.
 
14
Arnold Kirsch, 1922–2013, Erich Wittmann (geb. 1939), deutsche Hochschullehrer für Mathematik und ihre Didaktik.
 
Metadaten
Titel
Einleitung
verfasst von
Jochen Ziegenbalg
Copyright-Jahr
2024
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-67830-5_1

Premium Partner